Diese Seite ist Teil eines Framesets der Seite www.ZILLMER.com

  DETAILANSICHT ZURÜCK ZU ARTIKELGRUPPE EVOLUTION


 
FRANCOIS DE SARRE
 

 

Krypto-Tier von einer prähistorischen Grotte?

Im Magazin für Grenzwissenschaften, 5: 287/93, fand ich eine kurze Mitteilung über die Grotte Cosquer, bei Marseille (Süd-Frankreich). Da war die Rede von einem seltsamen Tier, das von den prähistorischen Menschen abgebildet wurde. Diese Felszeichnung wurde bereits als “Pinguin“ oder als “Robbe“ interpretiert.Da ich diese Sache gut kenne und die Geschichte von der Grotte vom Anfang an verfolgt habe, möchte ich mich dazu äußern.

Die Entdeckung


Zunächst, über die Entdeckung: Der Berufstaucher, Henri Cosquer, aus Cassis, fand 1985 ganz zufällig, bei 37 Meter Tiefe, den Eingang einer Unterwasser-Galerie, die sich über 150 Meter Länge erstreckte, dabei stets steigend, und schließlich zu der Grotte führte, die nur zum Teil unter Wasser stand. Natürlich erfolgte die Entdeckung nicht am selben Tag. Henri Cosquer war vorsichtig genug, den Gang in mehreren Etappen zu erforschen. Auch erstmalig (zwischen 1985 und 1990), als er in der Grotte auftauchte und den Hohlraum besichtigte, sah er nichts von all den Felszeichnungen! Eines Tages machte er einige Fotos mit Blitzlichtgerät. Auf einem der Bilder war ganz deutlich der Abdruck einer Hand mit drei Fingern zu sehen. Henri Cosquer kehrte sofort in die Grotte zurück, diesmal mit ein paar Freunden und der geeigneten Ausrüstung! Und da wurden die ersten Tierzeichnungen entdeckt und fotografiert: mehrere Pferde, einen Steinbock, einen Wisent, einen Hirsch und das seltsame Tier, von welchem wir oben sprachen.......
Damals, noch vor Ende der letzten Eiszeit, lag das Meeresniveau nicht so hoch, wie heute, und die Menschen konnten trockenen Fußes über die Galerie, bis in die Grotte eindringen!

Die Grotte ist authentisch......
Der Prähistoriker Jean Courtin, aus Marseille, zugleich Amateurtaucher, wurde von der Entdeckung benachrichtigt und besuchte die Grotte: Er erklärte sie für authentisch. Andere Wissenschaftler, beim bloßen betrachten der Fotos (die Pferde glichen deren, aus einer anderen Grotte, der Hirsch sah abgezeichnet aus....) meinten, es sei alles Fälschung! In Wirklichkeit paßte die Grotte Cosquer nicht ins Konzept der Prähistoriker: C-14 Datierungen, die an den vorhandenen Feuerstellen vorgenommen wurden, ergaben ein Alter von 20.000 Jahren....... Somit wurde die Grotte Cosquer älter, als andere bekannte und gutaussehende prähistorische Lager, für welche die Chronologie bereits feststand: “Das dürfte ja nicht sein“! Über Presse, Rundfunk und Fernsehen wurde da ganz laut verkündet und offen bekannt, Henri Cosquer sei ein Fälscher: Er habe zusammen mit Freunden die ganze Angelegenheit inszeniert, indem er die Felszeichnungen von Buchreproduktionen abmalte und anfertigte! So erinnerten sie an berühmte Tierzeichnungen von Lascaux, Altamira, Niaux oder Arcy.......

Es passt nicht in das wissenschaftliche Konzept!
Ich (anmerk. MG, der Autor) war damals (im November 1991) sicher einer der ersten, der persönlich Henri Conquer aufmunterte, und ihm Zuversicht gab. Und auch, um zu meinen, daß solche Kabale, von Seiten der etablierten Wissenschaft, öfters in Gang gesetzt wird, wenn etwas “nicht paßte“....... Der Schuldige wird regelrecht angescharzt, dann total ignoriert.... Denken wir zum Beispiel an Grozel, eine prähistorische Stätte im Zentrum Frankreichs....... Anschließend, vorwiegend aus Sicherheitsgründen (es gab bereits drei Tote bei Amateurforschern, die in der Kaverne eindringen wollten), wurde der Eingang zur Groote Cosquer gesperrt. Zum Glück war, wie oben gesagt, der sehr offizielle Wissenschaftler Jean Courtin (vom C.N.R.S.) an Ort und Stelle gewesen. Er konnte mit eigenen Augen feststellen, und wird dafür sorgen, daß weitere Forschungen vorgenommen werden. Warten wir also ab!

Die vorliegende Höhlenzeichnung gleicht einem anderen Tier......einem Krypto-Tier!
Zurück aber zu dem unbekannten Tier. Im Magazin BILK-45, reproduzierte 1992 der pfälzische Journalist und Naturforscher Ulrich Magin die nebenstehende Skizze und fragte um sich herum, was da für ein Tier abgebildet sein mag? Wie schon erwähnt, man hielt es mal für ein Onguin, mal für eine Robbe, oder gar für ein Hähnchen!Als Zoologe, fühlte ich mich da gleich angesprochen.....Ich hatte auch bereits meine Idee. Für mich war klar, es dürfte sich nicht um einen Vogel handeln. Die einzigen Vertreter dieser Klasse, die vielleicht in Frage kämen, waren die Pinguine: Aber, Pinguine gibt es nur um den Südpol! Ein prähistorischer Künstler hätte, auch wenn symbolisch, einen Pinguin ganz anders dargestellt (nicht mit solch einem Hals!). Mit einem im Flaum bedeckten Küken dürfte das repräsentierte Tier weiterhin nichts zu tun haben: Mit so dickem Hintern, habe ich noch nie welche gesehen! “Warum wurden die bei einem Küken so auffälligen Fußzehen nicht abgebildet?“ fragte ich mich. Meines Erachtens, handelt es sich bei dem gezeichneten Tier eher um einen Wassersäuger. In diesem Zusammenhang sprach man bereits von einer Robbe: Im Mittelalter, gibt es tatsächlich die Mönchsrobbe (Monachus monachus). Doch, Robben haben ihre Hinterfüsse als eine Art Schwanzflosse entwickelt und sie dürfen unmöglich auf solche Art (d.h., mit einem breiten Po!) abgebildet werden, wie die obige Skizze darstellt......

Die Skizze eine Abbildung eines Megalotaria longicollis?
Ja das würde eher nach einer Ohrenrobbe (Otaridae) aussehen, wie man sie im Zirkus sehen kann, wo sie so fabelhaft herumspielt. Hauptunterschied mit der Robbe, abgesehen von den sichtbaren Ohrenmuscheln: Otarien haben deutlich getrennte Hinterbeine! Auf dem Trockenen, gehen sie normal auf allen Vieren .... Die vordersten Ruderarme sehen gleich aus, wie auf der Grottenzeichnung. Aber trotzdem, was mich störte war, erstens der lange Hals, und zweitens der dicke Hintern..... Was mich besonders neugierig machte, waren die wohl aus Speck und Fett bestehenden Höcker auf dem Rücken! Die unbekannte Kreatur sah sehr dick und fettig aus. Es erinnerte mich sofort an ein Tier; wahrscheinlich handelte es sich an eine große Otarie mit langem Hals, das offenbar noch nicht von der Zoologie erfasst worden war..... Eine sogenanntes Krypto-Tier, also! Ich dachte an Megalotaria longicollis, von Dr. Bernhard Heuvelmans in “Le Grand Serpent-de-Mer“ (Plon, 1965) beschrieben.
Das nebenstehende Bild stammt aus diesem Buch und wurde nach zahlreichen Augenzeugenberichten angefertigt........ Ich schrieb meinem Freund, der als Vater der Kryptozoologie weltberühmt wurde. „Ergreifend!“ - antwortete er....... In Bezug auf die geographische Verbreitung und das Klima, würde das ganz gut passen. Megalotaria wurde in temperierten und kalten Meeren beobachtet, auch in einigen Seen, wie im bekannten Loch Ness..... Vergessen wir nicht, daß das 6-7 Meter lange „Monster“ (in Wirklichkeit, kaum größer als ein See-Elefant) auch über das Land gehen kann, vom Ozean aus. Dies erklärt, meines Erachtens, sein sporadisches Vorhandensein im Loch Ness und in anderen schottischen Seen, wo er auf Lachse Jagd macht! In manchen Fällen verbleibt nur die Erinnerung an ein solches Monster.... Sonst lebt Megalotaria longicollis im Ozean, über die ganze Welt zerstreut, vielleicht gar nicht so selten, eher sehr mißtrauisch und versteckt lebend: ein echtes Krypto-Tier!
Also, um alles kurz zusammenzufassen: „Steckt da wirklich in einer überschwemmten Grotte bei Marseille das Abbild eines Tieres, das mit einem fabelhaften „See-Ungeheuer“ gleichzusetzen ist? Das wäre zumindest eine der bevorstehenden Möglichkeiten.........