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  DETAILANSICHT


 
13.03.2013
 

 

Venus mit riesigem Plasmaschweif

Am 3. und 4. August 2010 kam der Sonnenwind etwa 18 Stunden lang fast zum Erliegen. Die Venus erreichten in dieser Phase nur noch geringfügig Teichen, etwa zwei bis vier Prozent wie normal. Dieses Ereignis im August 2010 war das erste dieser Art seit dem Start der Raumsonde Venus Express vor etwa sieben Jahren.

Beschreibung: Beschreibung: Gasfahne im All: Unter normalen Bedingungen umgibt die Ionosphäre die Venus in 150 bis 300 Kilometern Höhe. Die induzierten Magnetfelder – angedeutet durch die gelben Linien – halten sie dort fest (links). Bei sehr schwachem Sonnenwind kann sich die Ionosphäre ausdehnen; an der Nachtseite entsteht dadurch eine Art Plasmaschweif (rechts).

Venus (Zeichnung): Ionosphäre bei normalem (li.)
und schwachem Sonnenwind (re.). © ESA / Wei et al (2012).


Wie auch die Erde ist die Venus von einer Ionosphäre,  einer Plasma-Hülle, bestehend aus Elektronen und Ionen, umgeben, die als Plasma. Es entsteht, wenn kurzwelliges ultraviolettes Licht und Röntgenstrahlung von der Sonne auf die äußersten Schichten der Atmosphäre eines Planeten treffen. Auf der Erde hält das starke Magnetfeld die Teilchen gefangen. Sie rotieren deshalb mit der Erde und den Magnetfeldlinien um die Erdachse  und erreichen so die Nachtseite. Auf diese Weise entsteht eine die Erde vollständig umschließende Hülle aus geladenen Teilchen.

„Auf der Venus ist das völlig anders. Unserem Schwesterplaneten fehlt nicht nur das eigene Magnetfeld. Auch die Drehung um die eigene Achse vollzieht sich hier deutlich langsamer“, erklärt Yong vom Lindauer Max-Planck-Institut . Dennoch lässt sich auch auf der Nachtseite der Venus eine Ionosphäre beobachten. „Messungen älterer Sonde hatten gezeigt, dass Elektronen und Ionen von der Tag- zur Nachtseite strömen, wobei der Motor dieser Bewegung der hohe Plasmadruck an der Tagseite sein soll.

Die neuen Messungen belegen, dass der Plasmaschweif der Venus etwa 15.000 Kilometer weit in den Weltraum ragt, könnte sich aber möglicherweise sogar über Millionen von Kilometern erstrecken, vermuten die Forscher. Ob dieser Schweif auch bis zu Erde reichen kann, konnten die Daten der Raumsonde aber noch nicht klären. Aber bereits  im Jahr 1996 wurde bereits Venusplasma in Erdnähe nachgewiesen, wie Messdaten der Raumsonde SOHO ergaben.

Quelle: Y. Weia et al. 2012. A teardrop-shaped ionosphere at Venus in tenuous solar wind. Planetary and Space Science, vol. 73, no. 1, pp. 254–261; doi: 10.1016/j.pss.2012.08.024




Kommentar

Die in den letzten Jahren neu beobachteten Phänomene bei den Planeten in unserem Sonnensystem, die von der Erde her bekannt sind, stellen sich nur deshalb als Rätsel dar, weil alle Körper in unserem Sonnensystem elektrisch neutral angesehen werden, und nur durch die Schwerkraft beherrscht werden. Berücksichtigt man im Sonnensystem jedoch elektrische Kräfte bzw. eine Ladungstrennung gemäß des in Der Energie-Irrtum vorgestellten elektrischen Plasma-Universums , ergeben sich einfache und vor allem einheitliche Erklärungen für die verschiedenen Phänomene bei den einzelnen Himmelskörper, wie den dreifachen Plasma-Schweif bei Kometen,  die ringförmigen Polarlichter bei anderen Planeten, den kalten Vulkanismus u. a. bei Saturn-Monden oder auch das Vorkommen von Methan sogar auf Kometen und Planeten. Und nicht nur die Venus hat einen „Kometenschweif“, sondern ein solcher wurde auch für den Merkur nachgewiesen, ausführlich beschrieben in dem Buch der Energie-Irrtum.