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  DETAILANSICHT


 
15.11.2018
 

 

Die Premiere: Das Ding aus den Tiefen des Weltalls

Das Pan-STARRS-Teleskopsystem auf Hawaii entdeckte am 19. Oktober 2017 ein später »1I/'Oumuamua« oder kurz »Oumuamua« genanntes Objekt auf einer ungewöhnlichen Bahn. Es handelte sich hier anscheinend jedoch um keinen gewöhnlichen Kometen oder Asteroiden aus unserem Sonnensystem, sondern anscheinend um einen Himmelskörper aus den Tiefen des Weltalls. Oumuamua ist somit das erste interstellare Objekt überhaupt, das je in unserem Sonnensystem nachgewiesen wurde. Die genaue Herkunft des interstellaren Objekts kann bisher nicht bestimmt werden, zumal seine Flugbahn Einflüsse zeigt, die nicht aus der Gravitation abgeleitet werden können (in: Nature, 27.06,2018).

Am 14. Oktober 2017 flog Oumuamua in einem Abstand von etwa 24 Millionen Kilometern an der Erde vorbei, was etwa 60‑mal so weit entfernt ist wie der Mond. Aufgrund seiner Bahneigenschaften hielt man es ursprünglich für einen Kometen. Als bei genaueren Beobachtungen keinerlei Schweif beobachtet wurde, klassifizierte man das Objekt etwa eine Woche später als Asteroid (jpl.nasa.gov., abgerufen am 27. Oktober 2017). Da jedoch nach einer genauen Analyse seiner Flugbahn anscheinend Masseverluste bei Oumuamua festgestellt werden konnten, stufte man diesen Himmelskörper Ende Juni 2018 wieder als Komet ein, obwohl kein Schweif entdeckt wurde.

Diese künstlerische Darstellung vom 20.11.2017 zeigt den ersten interstellaren Asteroiden `Oumuamua. Dieser scheint ein dunkelrotes langgezogenes metallisches oder felsiges Objekt zu sein, etwa 400 Meter lang, und das nichts im Sonnensystem ähnlich ist. Bild: ESO/M. Kornmesser, ESO1737e.jpg.

Beim Entfernen von der Sonne stellte man fest, dass die Abbremsung etwas geringer ist als unter dem reinen Einfluss der Gravitation der Fall sein müsste. Das Objekt war dann also schneller unterwegs als erwartet. Als wahrscheinlichste Ursache der zusätzlichen Beschleunigung wird das Ausgasen flüchtiger Bestandteile in Sonnennähe angenommen, obwohl ein solcher Prozess nicht festzustellen war (Nature, 27. Juni 2018).

Festgestellt wurden bei diesem Objekt auch außergewöhnlich starke Helligkeitsschwankungen mit Perioden von 6,9 bis 8,3 Stunden, die auf ein zigarrenförmiges Objekt mit bis zu etwa 400 m Länge mit einem Achsenverhältnis von mehr als 5:1 für die beiden größten Achsen. schließen lassen. Es konnte jedoch keine Rotationsperiode gefunden werden, die die beobachteten Helligkeitsschwankungen ausreichend erklären kann. Deshalb glaubt man, dass es sich nicht um eine seiner Hauptachsen, sondern eher taumelnd durchs das All bewegt.

Sollte dieses Himmelsobjekt um seine kürzere Achse rotieren, müsste es durch Zugspannungen zusammengehalten werden, was für einen Geröllhaufen gar nicht, für Gestein mit einer Länge von rund 400 m bei allerdings geringer Zugfestigkeit vielleicht, aber eher für Metall denkbar ist; wofür auch spricht, dass kein Staub in der Nähe des Objekts entdeckt wurde. Farbveränderungen in den beobachteten Lichtkurven lassen auf eine variierende Oberflächenbeschaffenheit mit einer überwiegend farblich neutralen Region und einem großen roten Gebiet schließen.

Mitte Dezember 2017 wurde das Radioteleskop am Green-Bank-Observatorium im US-Bundesstaat West Virginia auf Oumuamua gerichtet, um mögliche Signale künstlichen Ursprungs zu empfangen. Dabei wurden keine Hinweise auf künstliche Signale oder eine Koma gefunden.

Trotzdem wird auch spekuliert, bei Oumuamua könnte es sich auf Grund der seltsamen Form und der gemessenen leichten Beschleunigung vielleicht sogar um ein Raumschiff einer fernen Zivilisation handeln.

Interessant an Oumuamua ist weiterhin, dass er nicht aus einem der Sternsysteme in unmittelbarer Nachbarschaft zu stammen scheint. Die genaue Herkunft ließ sich zwar bislang nicht klären, doch der interstellare Himmelskörper kommt vermutlich aus einem mehrere Dutzend Lichtjahre entfernten Sternsystem.

Anfang November 2018 wurde analysiert, dass die beobachtete, jedoch nicht durch Gravitation verursachte Bahnabweichung ohne beobachtbare Staubentwicklung durch ein extrem dünnes Objekt (ca. 0,3 – 0,9 mm) von großer Fläche erklärt werden könnte, welches infolge des Strahlungsdrucks des Sonnenlichts von seinem Kurs abgedrängt wird. Forscher spekulieren, dass es sich um ein Sonnensegel handeln könnte, welches von einer außerirdischen Zivilisation stammt (Spektrum.de. 6. November 2018).

Die Hyperbolische Bahn von Oumuamua. Autor: nagualdesign; Tomruen

Vielleicht sollte der Grund für die ungeklärte Beschleunigung von Oumuamua jedoch im energetischen Bereich liegen, siehe die vom Bestsellerautor Hans-Joachim Zillmer in seinem Buch „Der Energie-Irrtum“ vorgestellte Theorie: