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23.03.2008
 

 

Wirrungen der Plattentektonik

Schlechter Wärmeleiter – Gestein schmilzt schneller
Von unten aus dem Erdmantel aufsteigendem und in die Erdkruste eindringendem Magma soll das Gestein schmelzen, jedoch passiert dies bei Zusammenstößen von tektonischen Platten nicht. Die Geowissenschaftler um Alan Whittington – von der University of Missouri in Columbia – konnten sich daher kaum erklären, warum sich bei diesem Prozess dennoch so hohe Temperaturen im Krustenmaterial ausbildeten. Im Gegensatz zu bisherigen Annahmen leiten Gesteine in den Tiefen der Erdkruste Wärme umso schlechter, je stärker sie sich aufheizen. Der durch diesen »Dämmungseffekt« hervorgerufene Hitzestau soll letztlich dafür sorgen, dass das Gestein leichter schmilzt.

Ortstreue schlechte Wärmeleiter?
Paul Silver vom Carnegie-Institut in Washington und Mark Behn vom Woods Hole Oceanographic Institution meinen, dass die Plattentektonik Ruhepausen einlegt. Wenn sich Kontinente zu Superkontinente vereinigen, dann entfallen die Subduktionszonen als »Motor« der Plattentektonik, so dass der»Plattenverkehr« ins Stocken gerät. Dadurch wird die Geschwindigkeit der »Kontinentalverschiebung« geringer oder setzt ganz aus. Dann, so meinen die Forscher, könnte die Erde zu einem Wasserplaneten werden, falls der Motor nicht wieder anspringt. Vor einer Milliarde Jahre soll die Subduktion wohl sogar weltweit für eine gewisse Zeit gestoppt haben. Erdplatten sich zum Superkontinent Rodinia zusammengeschlossen hatten. Es dauerte anschließend mehr als hundert Millionen Jahre, bis die Plattentektonik wieder ansprang und die Landmasse zerbrach.

Bereits vor kurzem hatten Geowissenschaftler um Clinton Rowe von der Universität von Nebraska in Lincoln die These veröffentlichten, nach der Pangaea - ein weiterer Superkontinent - über Millionen Jahre hinweg ortstreu verharrte. Die innere Struktur von Sandsteinen im Südwesten der USA deuten auf gleich bleibende klimatische Ablagerungsbedingungen über den gesamten Zeitraum hin. Das widerspricht der bisherigen Lehrmeinung, dass der Urkontinent Pangaea, indem alle Kontinente vereinigt waren, nach Norden gedriftet sein.

 

Im Eilzugtempo
Kontinente sollen sich recht langsam bewegen. Jedoch soll Indien als Subkontinent zwischenzeitlich ein relatives hohes Tempo vorgelegt und einen heftigen Aufprall auf die eurasische Platte verursacht haben. Als Folge dieses Aufpralls soll sich der Himalaja erhoben haben.

Während Indien nach dem Auseinanderbrechen des Urkontinents Gondwana schnell nach Nordosten bewegt haben soll, ist man überzeugt, dass die anderen Bruchstücke des ehemaligen Großkontinents wie Australien und Afrika sich dagegen bis zu zehnmal langsamer bewegten oder fast völlig ortstreu blieben wie die Antarktis. Amerika und Europa bewegen sich heutzutage auch gemächlich auseinander - es wurde mit jährlich durchschnittlich knapp zwei Zentimeter gemessen.

Indien soll sich schnell bewegt haben, weil es nach dem Auseinanderbrechen von Gondwana einen Teil seiner Plattendicke bzw. tief reichenden »Wurzeln« verlor und damit durch die »Subduktion« schneller bewegt werden konnte.

Kommentar
Die Ortstreuheit von Kontinenten (Lithosphäreplatten) stellt eine neue Erkenntnis dar, die der konventionellen Plattentektonik-Theorie widerspricht. Ein Motor, der immer wieder und nach langen Pausen aufs Neue anspringen muss, braucht auch einen entsprechenden Startmechanismus, also Ausbildung von Subduktionszonen bzw. gemäß konventionell-geophysikalischer Ansicht einer Konvektion im Erdmantel . Hingegen bietet die Erdexpansion Erklärungen für ortstreue Kontinente, die sich trotzdem voneinander entfernen!

Beispiel eines Modells zur Mantelkonvektion

Hierbei verhalten sich die Kontinente (tektonische Platten) nicht starr, sondern bewegen sich geringfügig, da die Erde keinen starren Körper darstellt. Die Expansion erfolgt daher auch nicht gleichmäßig, sondern es stellt sich ein Mehrkörpersystem (Mehrkörperdynamik) ein, wobei sich mehrere Rotationsachsen ausbilden. Dieses Problem wird in der Plattentektonik-Theorie an jenen Stellen deutlich, wo drei verschiedene Platten an einem Punkt zusammentreffen und zwar ein mittelozeanischer Rücken, eine Transformstörung und eine »Subduktionszone«. Die geometrische Beziehung dreier Platten um einen Tripelpunkt untersuchte bereits John F. Dewey (»Planet Earth«, in: »Scientific American«, S. 124–135, 1974). Dieses Tripelpunkt-Paradox kann durch die Erdexpansion ohne Subduktionsprozesse erklärt werden, wie es Professor Giancarlo Scalera (Istituto Nazionale di Geofisica e Vulcanologia (INGV), Roma) führt aber zu geringen Bewegungen in der Erdkruste, u. a. geringen Drehbewegungen der Platten, die sich in den heutzutage noch zu beobachten Drehungen von Südamerika und Afrika dokumentiert werden.

Neue Aspekte zur Erdexpansion finden sie im Juli 2009 erschienenen Zillmer-Buch "Der Energie-Irrtum".

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