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16.01.2012
 

 

Strahlendes Uran in Erdöl und Steinkohle

Erst im Dezember 2009 wurde die schon lange bekannte Tatsache der Öffentlichkeit bewusst gemacht (tagesschau.de  vom 7.12.2009), dass bei der Erdöl- und Erdgasförderung jährlich Millionen Tonnen radioaktiv verseuchter Rückstände anfallen, für deren Entsorgung größtenteils der Nachweis fehlt. Im  Gegensatz dazu stellen die radioaktiven Abfälle von Atomkraftwerken relativ geringe Mengen dar. Wie vom Autor Hans-Joachim Zillmer  in »Der Energie-Irrtum« beschrieben wird, ist auch in Kohle radioaktives Uran vorhanden. Über diesen Sachverhalt wird bisher nicht diskutiert (»Der Energie-Irrtum«, 2009, S. 301 f.):

»Auf die Frage, ob man in der Nähe eines Kern- oder Kohlekraftwerks stärker als durch die natürliche Radioaktivität bestrahlt wird, erhält man meist eine falsche Antwort. Die Strahlenbelastung der Bevölkerung in der Umgebung eines Kohlekraftwerks ist deutlich höher als bei einem Kernkraftwerk, denn Kohle enthält teils recht viel Uran, sogar bis zu 60 Gramm pro Tonne Kohle. Das radioaktive Edelgas Radon als Zerfallsprodukt des Urans passiert ungehindert alle Rauchgasfilter und gelangt so in die Atmosphäre. In der durch Verbrennung von Kohle erzeugten Asche ist die Konzentration
von Uran dann mehr als zehnmal höher als in der ursprünglichen Kohle, weil ja durch den Verbrennungsvorgang der Uran-Anteil erhöht wird. Auf diese Art erhält man Konzentrationen, wie sie für einige uranhaltige Erze, die bergmännisch abgebaut werden, typisch sind. Uranhaltige Aschehalden können deshalb mancherorts eine Bedrohung für das Grundwasser darstellen. Sinnvoll wäre es, die Flugasche unmittelbar zur Gewinnung von Uran zu nutzen. Einerseits würden die Aschehalden saniert und andererseits könnte dieses Uran dann in Kernkraftwerken genutzt werden. Die Halbwertszeit der in den Aschen enthaltenen (radioaktiven) Nuklide wird im Reaktor stark verringert (!), und es bleibt nur ein geringer Rest übrig, der endgelagert werden muss. Neben Uran ist in Kohle sogar in noch größerem Maß Thorium enthalten, das in Kernkraftwerken als Primärenergieträger eingesetzt wird. Nach Schätzungen des Oak Ridge National Laboratory in Tennessee werden von 1940 bis 2040 durch die Nutzung von Kohle weltweit 828 632 Tonnen Uran, davon 5883 Tonnen Uran-235, sowie 2 039 709 Tonnen Thorium freigesetzt (Gabbard, 1993)«.

Da man einerseits gemäß den vorherrschende geophysikalischen Theorien nicht erklären kann, wie derartig große Mengen von Uran und auch Thorium in Steinkohle und in Erdöl kommen und andererseits derartige Fakten politisch nicht brauchen und handeln kann, werden lieber plakativ die Proteste gegen Castortransporte unterstützt und organisiert, anstatt über unliebsame Wahrheiten nachzudenken. Zu diesen gehört eben, dass die natürlichen Radionuklide in den Böden und Gesteinen der Erdkruste enthalten ist, die als terrestrische Strahlung bezeichnet und als harmlos eingestuft wird, da diese »natürlich« entsteht
Insgesamt beträgt die effektive Dosis des Menschen durch natürliche Quellen in Deutschland zwischen 1 und 5 mSv (Millisievert) pro Jahr, Die höchste natürliche Strahlenbelastung weltweit findet sich im iranischen Ramsar mit einer jährlichen effektiven Dosis von ca. 200 mSv pro Jahr. Die maximale erlaubte Jahresdosis für die normale Bevölkerung soll 1 mSv sein, ohne natürliche Strahlung und medizinische Maßnahmen. Die maximale erlaubte Jahresdosis für beruflich strahlenexponierte Personen beträgt 20 mSv, über ein Berufsleben dürfen jedoch nicht mehr als 400 mSv zusammenkommen. Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima in Japan vom März 2011 wurde festgelegt, dass für die Schulkinder in der Region Fukushima die Jahresbelastung mit bis zu 20 mSv unbedenklich sein soll. Im Vergleich dazu wurde für das erste Jahr nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl  eine zusätzliche durchschnittliche effektive Dosis von 1,0 mSv in Bayern und 0,1 mSv in Nordrhein-Westfalen errechnet (Wikipedia).


Strahlenexposition in Deutschland
(Quelle: Wikipedia)

Die Strahlenexposition, die auf den Normalbetrieb von kerntechnischen Anlagen (u. a. Kernkraftwerken) zurückzuführen ist, liegt erheblich unterhalb der natürlichen Strahlenexposition. Im Normalbetrieb wurden um Atomkraftwerke herum praktisch keine oder kaum Strahlenwerte gemessen, die unmittelbar von radioaktiven Zerfällen herrührt. Bisher wurde aber nirgendwo der wesentlich größere Anteil berücksichtigt, der durch Kohlekraftwerken freigesetzt wird  In deren Umgebung können höhere Belastungen gemessen werden als in der Nähe von Kernkraftwerken. Die Höhe dieser Strahlenbelastung ist unbekannt oder wurde bisher, falls je überhaupt gemessen, nicht veröffentlicht. Wie stark strahlen Kohlekraftwerke und deren Abraumhalden? Hinzu zu diesem radioaktiven Abfall kommt, wie eingangs beschrieben, dass bei der Erdöl- und Erdgasförderung jährlich Millionen Tonnen radioaktiv verseuchter Rückstände anfallen, für deren Entsorgung größtenteils der Nachweis fehlt. Auch diese Rückstände strahlen!

Woher stammt das radioaktive Material im Erdöl, aber auch in der Stein- als auch Braunkohle? Diesem offiziell unerklärten Geophysik-Rätsel geht der Autor Hans-Joachim Zillmer in seinem Buch: »Der Energie-Irrtum. Warum Erdgas und Erdöl unerschöpflich sind« (München 2009, Herbig-Verlag) nach.