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  STELLUNGNAHMEN IM DETAIL


 
STELLUNGNAHME ZUR KRITIK: TRILOBIT AUS "IRRTÜMER DER ERDGESCHICHTE" IST EIN TRIOPS
 

 

Der Autor nimmt Stellung zur Kritik:
Trilobit aus Irrtümer der Erdgeschichte ist ein Triops

Trilobit, Triops und die Seifenblase
Von Dipl.-Ing. Hans-Joachim Zillmer

Trilobiten starben schon vor der Dinosaurier-Ära gegen Ende des Perm vor vielleicht 250 Millionen Jahren aus. In der Literatur wurde manchmal der Fund des William J. Meister beschrieben, der im Jahre 1968 einen versteinerten Schuhabdruck bei seiner Suche nach Fossilien 43 Meilen nordwestlich von Delta (Utah) fand. Die Sensation ist, dass sich an der Hacke ein zertretener Trilobit befindet. Das Schiefergestein, indem sich der Abdruck befindet, wird geologisch auf 570 Millionen Jahre datiert. Wie kann ein Schuhe tragender Mensch einen so alten Trilobiten zertreten?

Dieser in »Darwins Irrtum« bis dato "verschollene" Fund wurde von mir bei der Besitzern Frau Mabel Meister, Witwe von William J. Meister, in der Nähe von Salt Lake City ausfindig gemacht und in "Irrtümer der Erdgeschichte" "live" dokumentiert wurde. Schließlich kam durch meine Vermittlung zustande, dass dieser Fund auf der Ausstellung "Unsolved Mysteries" in Wien letztes Jahr interessierten Besuchern zugänglich war.

Es handelt sich um eine Fossilie "am falschen Platz". Ähnliche im Allgemeinen von der Öffentlichkeit ignorierte Funde gibt es nicht gerade wenige (siehe u.a  "Darwins Irrtum" oder "Woher kommt der Mensch wirklich" von Gernot L. Geise). Manfred Stephan (Studiengemeinschaft Wort und Wissen) kritisierte in siner Rezension über "Irrtümer der Erdgeschichte", dass ich mit diesem Fund sehr unkritisch umgehe, obwohl er von mir nach intensiver Recherche ausfindig, untersucht und dokumentiert wurde. Weshalb wird kritisiert? Nicht dass der Trilobit nicht in dieses Gestein gehört, ganz im Gegenteil! Sondern, da der Fund und die Art des Gestein "harmonisieren", muss aus seiner Sicht der Schuhabdruck falsch sein, wenn man davon ausgeht, dass es bei diesem Fundstück etwas falsch sein muss!

Manfred Stephan führt aus, ein (nicht namentlich genannter) schöpferungsorienter Paläontologe hat ihm vor vielen Jahren geschrieben, dass es sich "in Wirklichkeit um eine zufällige Spaltungsspur im Sediment handle. Der Stuttgarter Paläontologe E. Fraas hat schon 1910 in seinem bis heute aufgelegten Fossiliensammler-Buch Der Petrefaktessammler eine Anzahl solcher Steingebilde, die man "Naturspiele" nennt und die zufällig echten Fossilien ähneln, abgebildet. Ein >Damenschuh-Abdruck< ist dabei, eine >zufällige Auswitterung einer Spongie [Schwamm] im Jurakalk< - sieht mindestens so >echt< aus wie die >Fußspur< aus Utah!"

Dieser von Fraas beschriebene Abdruck kann allerdings im Einzelfall durchaus eine "Laune" der Natur (Erosion) sein. Aber die Vorgehensweise von Manfred Stephan bzw., die praktizierte " Art der Beweisführung" nennt man in der Mathematik "induktiver Schluss" (Wenn-dann-Beweis): Wenn irgendetwas bewiesen zu sein scheint, schließe ich bei ähnlich gelagerten Fällen entsprechend auf ähnliche Umstände" Gerade diese Art der Beweisführung kann in entsprechenden - wie dem vorliegenden Fall - augenscheinlich und aus der Natur der Sache heraus gar nicht angewendet werden. Gerade diese Vorgehensweise Stephans zeugt jedoch von "unkritischem", vorurteilsbehafteter Denkweise. Hierzu passt, dass Stephan nicht überprüfte und dokumentierte  Aussagen Dritter als "Wahrheit" einstuft, kritisch oder unkritisch? Ein kritischer Fachmann hätte den " Meister-Print" in Wien untersuchen können. Das ist nicht geschehen. Im Herbst 2002 wird dieser Fund wahrscheinlich in Italien neu ausgestellt - eine neue Chance oder steht das Urteil auch ohne Untersuchung fest?

Da der "Meister-Print" einen Trilobiten beinhaltet, stellt sich die Frage, ob die Datierung des Gesteins - die Stephan scheinbar für richtig hält - richtig sein kann, denn Menschen können wohl kaum vor über 500 Millionen Jahren gelebt haben, falls die Evolutionstheorie richtig sein sollte. Falls das Schiefergestein nur wenige Tausende von Jahren alt sein sollte, ergibt sich das Problem, dass dieses Gestein in Utah eben auch erst zu diesem Zeitpunkt aushärtete, also wesentlich jünger ist als vorausgesetzt. Fazit: Die Erdzeitalter "schwimmen" und verkürzen sich Richtung Erdneuzeit bzw. geschichtliche Zeitperioden. Damit gibt es ein weiteres Problem, denn Trilobiten starben angeblich vor 250 Millionen Jahre aus. Lebten Trilobiten aber als "lebende Fossilie" noch wenigen tausend Jahren oder unerkannt auch heute noch, wäre das Rätsel gelöst, aber Grundsätze der Biologie, Paläontologie und Geologie wären pulverisiert. Denn Trilobiten gelten auch heute noch als "Leitfossilien", anhand deren Fund man das Alter entsprechender Gesteine datiert, besser gesagt willkürlich festlegt.

In diesem Zusammenhang wurde in "Irrtümer der Erdgeschichte" ein Schildkrebs vorgestellt. Es wurde von mir gefragt (nicht festgestellt), ob es sich um einen Trilobiten handelt. Bei Bejahung der Frage wäre aus Sicht meiner Darlegungen das Rätsel gelöst. Denn falls diese Schildkrebse vor fast 600 Millionen Jahre und auch heute noch leben, kann anhand dieser "Leitfossilien" natürlich keine Altersbestimmung von Gesteinen durchgeführt werden. Man weiß ja im Endeffekt nicht, wann der Trilobit tatsächlich starb: vor 550, 300, 20 oder 2 Millionen Jahren, ja vielleicht vor kurzer Zeit? Meine Frage wurde allerdings versucht von einigen zu beantworten.

Manfred Stephan schrieb bei "Wort und Wissen" in seiner Rezension zu "Irrtümer der Erdgeschichte": "Es handelt sich in Wirklichkeit um den großen Kiemenfuß-Krebs Triops cf. cancriformis, ein Tier mit einer interessanten Lebensweise, das zwar zu den Gliederfüßern gehört, aber ein Süßwasserbewohner ist und nur eine oberflächliche Ähnlichkeit mit Trilobiten aufweist." Stephan hat recht, dass sich die Schildkrebse Trilobit und Triops oberflächlich sehr ähnlich sehen. Als Vergleichsobjekt hat offiziell allerdings noch niemand einen lebenden Trilobiten gesehen. Man kennt diese Tiere nur aus Versteinerungen. Stephan schreibt weiter, " dass der Autor sich vor der Buchveröffentlichung auf persönlichem Weg oder durch zoologische Literatur kundig gemacht hätte." Wer so geringschätzig über "Autorenkollegen" schreibt, sollte seine Hausaufgaben gemacht haben, denkt man. Aber dem ist nicht so.

Der angeführte Triops cf. cancriformis hat den deutschen Namen "Europäischer Sommer-Schildkrebs". Er kommt in Europa, mit eigenen Unterarten in Südspanien und Nordafrika vor (siehe: http://www.wirbellose.de). Da der von mir vorgestellte Fund in Utah, also im Westen Nordamerikas gemacht wurde, scheint hier ein "räumliches" Rätsel vorzuliegen, falls die Aussage von Stephan richtig wäre. Man hätte erwarten können, dass sich Stephan vor der Veröffentlichung seiner Kritik bei der "Studiengemeinschaft Wort und Wissen" selbst kundig gemacht hätte. Aber uferlose Kritik über andere Bücher im entsprechenden Fachgebiet (hier: Sintflut-Geologie") dient dem Verkauf eigener Bücher (hier: "Sintflut und Geologie" von Manfred Stephan, erschienen bei "Wort und Wissen"). Auf den Bildern erkennt man sehr leicht, dass sich von Stephan angeführte Triops cf. cancriformis auffällig von dem in "Irrtümer der Erdgeschichte" durch einen viel längeren Schild unterscheidet. Wenn überhaupt Triops, handelt es sich höchstwahrscheinlich um Triops longicaudatus, der kleiner ist als sein europäischer Verwandte. Heute findet man ihn Japan, im Nordwesten Amerikas und noch häufiger in Mittel- und Südamerika, der Karibik Neukaledonien, Hawaii, den Galapagosinseln und Indien. Diese Spezies, die ich kenne, besitzen allerdings auch einen etwas längeren Schild, weshalb meine Frage aufgrund der oberflächlichen Ähnlichkeit von Triops und Trilobit (von denen es auch mehrere Arten gibt) geboten erschien.

Wie auch immer, falls es sich tatsächlich um einen Triops handelt, ändert sich an meinen Überlegungen nichts. Denn Triops stammt aus der Jura und mindestens 220 Millionen Jahre alt. Seltsamerweise hat er sich seit dieser Zeit äußerlich überhaupt nicht verändert, wie aus Versteinerungen bekannt ist! Mit anderen Worten, die Evolution ist an diesen Tieren in diesem fast unvorstellbar langen Zeitraum wirkungslos abgeprallt. Wie auch immer, eingangs wie auch in "Irrtümer der Erdgeschichte" wurde gefragt, wie man wissen kann, wie alt ein Gestein ist, das Tiere aus dem Erdaltertum oder Erdmittelalter als Fossilie beinhaltet, falls diese auch heute noch leben. Denn  man weiß ja nicht, wann die Tiere starben und demzufolge auch nicht, wann das Gestein erhärtete - das zum Zeitpunkt des Einschlusses der Fossilie weich gewesen sein muss. Ähnliches gilt für den Quastenflosser der einerseits als vor vielleicht 70 Millionen Jahren "ausgestorbene Leitfossilie" gilt, aber andererseits quietschvergnügt vor den Komoren und in der Nähe des Celebes-Archipels in den Ozeanen herumschwimmt. Mit anderen Worten, ob ein aus Versteinerungen bekannter Trilobit oder Triops bis heute heute überlebt hat, ist für die angestellten Überlegungen völlig unbedeutend. Zu beweisen war, dass Urtiere bis zu Hunderten von Millionen Jahren (falls die Dauer der Erdzeitalter richtig sein soll) ohne Veränderungen überlebten. Aber mit der aufgeworfenen Problematik befassen sich Kritiker wie Stephan nicht, sondern benutzen einen angeblichen "Formfehler" um einer Diskussion nach Management-Methoden zu entgehen: Finde einen Schwachpunkt in der Präsentation, reite darauf herum und schließe dann auf die Fehlerhaftigkeit aller Darlegungen nach der Methode des "induktiven Schlusses".

Auch auch wenn es sich um einen Triops und nicht Trilobiten handelt, bleibt die Frage in "Irrtümer der Erdgeschichte" richtig: "Wann zertrat ein Mensch den ausgestorbenen Trilobiten? Man könnte sogar für diese Frage unbeschadet Trilobit durch Triops ersetzen, ohne dass sich etwas ändert. Setzen wir jetzt einmal voraus, dass ihn ein Mensch mit Schuhen vor wenigen Tausend Jahren zertrat. Die Folgerung wäre natürlich, dass Trilobiten eben nicht vor über 250 Millionen Jahren ausgestorben sind, sondern später, entsprechend vielleicht erst vor kurzer Zeit – oder sie leben auch heutzutage noch irgendwo unentdeckt wie Quastenflosser oder Triops? Aber damit ergibt sich eine viel entscheidendere Konsequenz: Dann kann das den Abdruck beinhaltende Gestein auch nicht aus dem Erdaltertum stammen, sondern es entstand genau zu dem Zeitpunkt, als der Mensch den Trilobiten zertrat, oder etwas später durch einen schnellen Erhärtungsvorgang. Wäre die Gesteinsbildung langsam vonstatten gegangen, würde nach kurzer Zeit von dem im Schlamm erzeugten Abdruck durch die verschiedensten permanent nagenden Erosionseinflüsse nichts mehr zu sehen sein. Diese Erkenntnis steht einerseits im Widerspruch zu unserem schulwissenschaftlichen Weltbild, denn Sedimentgesteine entstehen nach dem der Geologie zugrunde liegenden Dogma von Charles Lyell unmerklich langsam über lange Zeiträume hinweg. Auf diesem Gedanken beruht das hohe Alter der geologischen Schichten und aufgrund ihrer Mächtigkeit auch die Dauer der Erdzeitalter. Andererseits würde sich die geologische Datierung als grundlegend falsch erweisen, denn das entsprechende Gestein und die geologische Formation wären jung und nicht uralt. Damit müssten also auch die Prinzipien der Altersbestimmung überdacht werden."

Die bereits in der Jura vor 220 Millionen Jahren zu Beginn der Dinosaurier-Ära und heute noch lebenden Arten von Triops (eventuell Trilobit?), Quastenflosser und anderen "lebenden Fossilien" zeigen eindeutig, dass eine Zeitbestimmung (Datierung) von Fossilien anhand des geologischen Alters eines Gesteins und umgekehrt die Datierung eines Gesteins anhand von darin eingeschlossen "Leitfossilien" nicht möglich ist. Aber so ist die Praxis und so wird das Alter von Fossilien und Gesteinen gegenseitig als Wenn-dann-Beweis bestimmt.

Fossilien kommen nur in Sedimentgesteinen vor, nicht in Basalt und Granit. Es gibt kein Verfahren, durch das das Alter der Sedimentgesteine messtechnisch bestimmt werden kann, da in diesen keine radiometrisch zu messenden Anteile enthalten sind. Die Altersbestimmung dieser Gesteine erfolgt nur über die beschriebenen optischen Vergleichsmethoden, die dem Szenario einer Katze gehorchen, die sich selbst in den Schwanz beißt oder anders gesagt, ein "geistiges Perpetuum mobile" darstellen - insbesondere da das Alter dieser Gesteine vor über 150 Jahren ohne jeden Beweis willkürlich festgelegt wurde, Messmethoden wurden erst 100 Jahre später entwickelt - für Sedimentgesteine bis heute nicht. Seit 150 Jahren wurde das damals erfundene Zeitgefüge der Erdzeitalter trotz Messmethoden für Granite und Basalte (die allerdings falsch bzw. nur für einen nie vorhanden gewesenen "Idealzustand" richtig sind, siehe Beweisführung in "Darwins Irrtum" Seite 68ff.) nur geringfügig modifiziert.

Der Fund eines von einem Menschen zertretenen Trilobiten (oder auch Triops) in Gesteinen des Erdaltertums oder auch Erdmittelalters stellt kein zu belächelndes Kuriosum darstellen, sondern den Stich in eine plötzlich zerplatzende Seifenblase, in diesem Fall der Dauer der Erdzeitalter und damit auch der damit fest verwurzelten Evolutionstheorie.

(links & unten) Spanisch
Triops cf. cancriformis besitz einen längeren Schild als der in "Irrtümer der Erdgeschichte" vorgestellte Schildkrebs.
(links) Amerikanisch
Triops longicaudatus

 

Siehe hierzu auch die Stellungnahme in "Die Evolutionslüge" Foto Nr. 19 vor Seite 65.