Diese Seite ist Teil eines Framesets der Seite www.ZILLMER.com

  DETAILANSICHT ZURÜCK ZU ARTIKELGRUPPE VORGESCHICHTE/ARCHÄOLOGIE


 
13.10.2011
 

 

Zwei Ureinwohnergruppen aus Asien in Amerika

14.300 Jahre alte versteinerte Exkremente von Menschen wurden in einer Höhle des US-Bundesstaat Oregon entdeckt. Die ersten Menschen sollen früher in Amerika lebten als bislang gedacht, und der amerikanische Kontinent soll von zwei verschiedenen Menschengruppen im zeitlichen Abstand besiedelt worden sein. Zu diesem Schluss kommen die Paläo-Anthropologin Katerina Harvati (Universität Tübingen) und Kollegen in einer im Online- Fachjournal „PLoS ONE“ veröffentlichten Studie, nachdem 7500 und 11.500 Jahre alte Skelette von frühen Bewohnern Südamerikas verglichen wurden. Es gibt deutliche große Unterschiede zwischen prähistorischen und heutigen amerikanischen Ureinwohnern, sodass es unwahrscheinlich ist, dass die frühesten Bewohner der Neuen Welt die direkten Vorfahren der heutigen amerikanischen Ureinwohner sind, schreiben die Wissenschaftler. Der letzte gemeinsame Vorfahr der frühen und heutigen Ureinwohnergruppen muss außerhalb des amerikanischen Kontinents gelebt haben, gemäß dieser Studie am wahrscheinlichsten in Nordostasien. Später sei dann ebenfalls von dort aus eine zweite Gruppe nach Mittel- und Südamerika gekommen. Dagegen haben frühere genetische Untersuchungen eher für eine einmalige Besiedlung des Kontinents gesprochen. Jedoch sind die Prozesse, die zur Besiedlung Amerikas geführt haben, komplizierter als bisher wissenschaftlich dargestellt.

 

 


Kommentar

Diese Untersuchung ist zu begrüßen, da die (mindestens) zwei aus Asien erfolgten Einwanderungswellen bestätigt werden. Nicht untersucht wurde ein dritter in Schüben erfolgter Einfluss aus Europa, der jedoch geringer ausfiel, und ein vierter aus Afrika, wie in „Kolumbus kam als Letzter“ ausführlich diskutieret. Hierzu sollten mehr Skelette, wie z. B. solche der Olmeken aus Mittelamerika, und der Nordostküste Nordamerikas in die Untersuchungen von Skeletten (und von anderen Gebieten) einbezogen werden. Die heutigen genetischen Untersuchungsmethoden werden sicher neue Erkenntnisse bringen. Es bleibt trotzdem die Frage, ob heutige Ureinwohner insbesondere Nordamerikas, aber auch Europas, nicht teils aus dem Land des „Ewigen Frühlings“, also aus heutzutage arktischen Gebieten stammen (siehe auch die Arktis-Neandertaler-Theorie bzw. „Die EvolutionsLüge“).